Das grosse 1x1 der Menstruation
Die Menstruation begleitet Menstruierende vom Beginn der Pubertät bis in die Wechseljahre. Gerade in den frühen Jahren der Pubertät kann sie noch mit Schmerzen, unangenehmen Situationen und Scham verbunden sein. Doch es gibt Mittel und Wege, mit ihr umzugehen - spätestens nach der Pubertät ist die Menstruation Teil des Alltags geworden und Menstuierende denken nicht mehr viel über sie nach. Oder doch? Leider wurde sie lange tabuisiert, sodass selbst hierzulande nicht jede und jeder vollständig darüber aufgeklärt ist, was es mit der Mens auf sich hat.
Was ist der Zyklus?
Der Zyklus beginnt mit der Blutung. Die Gebärmutter stösst die im letzten Zyklus abgebaute Schleimhaut ab, sie wird nicht gebraucht. Das dauert wenige Tage. Dann reift bereits die neue Eizelle heran, es kommt zum Eisprung. Der Östrogenwert ist jetzt sehr hoch. Wird sie befruchtet, unterbricht das den Zyklus und es kommt zur Schwangerschaft. Passiert das nicht, löst das durch die abgestorbene Eizelle produzierte Gelbkörperhormon eine erneute Menstruation aus. Ein solcher Zyklus kann zwischen 28-35 Tage dauern, selten auch kürzer oder länger.
Was wird bei der Menstruation ausgeschieden?
Die Rede ist zwar vom Menstruationsblut, doch tatsächlich handelt es sich dabei nicht nur um Blut. Grösstenteils handelt es sich um Schleim, der sich an der Innenwand der Gebärmutter gebildet hat, sowie um kleine Blutgefäße, die diese versorgt haben. Aus alldem wäre die Plazenta geworden, wäre die Eizelle befruchtet worden.
Wie viel Blut ist normal?
Etwa 60 ml Blut werden mit jeder Menstruation ausgeschieden. Es fühlt sich jedoch oft nach mehr an, da der Ausfluss nicht nur aus Blut besteht. Dieser Blutverlust schwächt den Körper nicht. Sollte es zu Kreislaufproblemen oder gar Ohnmacht kommen und so das Tampons und Binden alle paar Stunden gewechselt werden müssen, dann handelt es sich um eine starke Blutung. Womöglich ist sie zu stark und die Ursachen sollten ärztlich abgeklärt werden.
Wann ist eine Regelblutung zu stark?
Ab 80 ml Blutverlust pro Regelblutung ist von einer (zu) starken Menstruation die Rede. Wenn das regelmässig passiert, kann der Blutverlust den Körper belasten. Langfristig kann es sogar zu Eisenmangel kommen. Betroffene sollten sich ärztlich untersuchen lassen, wenn sie das Gefühl haben, dass die Menstruation körperlich zur Belastung wird. Häufig bluten sie dann auch länger als 5-7 Tage - alles innerhalb dieser Grenzen gilt als normal.
Sind Klumpen im Blut normal?
Manchmal kann es vorkommen, dass nicht nur Flüssigkeit abgeht, sondern auch kleinere Klümpchen. Das ist vollkommen normal und kein Grund zur Sorge. Sie werden in der medizinischen Fachsprache als Koagel bezeichnet. Es handelt sich um Ansammlungen von Schleim, kleinen Blutgefäßen oder geronnenem Blut. Wenn jedoch nur noch klumpiges Blut abgeht, dabei stärkere Schmerzen auftreten oder der Ausfluss übel riecht, sollte man sich ärztlich untersuchen lassen.
Was verrät die Farbe des Blutes?
Zu Beginn der Menstruation ist der Ausfluss meist noch hellrot. Es handelt sich um frisches Blut, da die Schleimhaut genau jetzt abgestossen wird. Später verändert sich die Farbe ins Dunkelrote, da nur noch Reste der Schleimhaut abgestossen werden.
Warum bereitet die Menstruation Schmerzen?
Leider verläuft nicht jede Regelblutung schmerzfrei. Unterleibs-, Rücken- und Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit bis hin zum Erbrechen, Heisshungerattacken und emotionale Verstimmungen gehören zu den häufigen Begleiterscheinungen. Teilweise liegt das an den Hormonen, die während der Menstruation freigesetzt werden. Sie bringen den Körper für einige Tage in ein kurzes Ungleichgewicht. Meistens sind die Symptome aber nach einem oder zwei Tagen durchgestanden.
Was hilft bei Beschwerden in der Menstruation?
Viele behelfen sich während ihrer Tage mit Hausmitteln. Diese sind sanft und sie ersparen sich dadurch den Gang zur Apotheke. Eine Wärmflasche auf den Bauch oder den unteren Rücken, Himbeerblättertee gegen die Beschwerden, ein Kirschhkernkissen statt Wärmflasche sowie Magnesium können Abhilfe schaffen. Wenn die Schmerzen dennoch stark sind, spricht auch nichts gegen Ibuprofen, Paracetamol oder Buscopan. Die ersten beiden Wirkstoffe machen gleichzeitig auch Kopf- und Gliederschmerzen erträglicher. Buscopan eignet sich dagegen eher bei Bauchkrämpfen ohne andere Schmerzen. Ebenfalls hilfreich können gemässigte Spaziergänge sein, da die frische Luft und das Tageslicht zusätzlich zur Bewegung gut tun und stimmungsaufhellend wirken können.
Binde, Tampon, Menstruationstasse - was ist besser?
Jede muss für sich selbst entscheiden, wie sie mit ihrer Blutung umgehen will. Jedoch bevorzugen viele Menstruierende den Tampon. Er passt in jede Hand- und Jackentasche, kann unauffällig mit zur Toilette genommen werden und man spürt ihn nicht, wenn er richtig eingesetzt wurde. Junge Mädchen behelfen sich anfangs oft noch mit Binden. Diese sind in der Handhabung einfacher und für junge Mädchen kostet es Überwindung, zu lernen, wie sie einen Tampon einsetzen.
Stimmt es, dass man sich mit Tampons selbst entjungfern kann?
Dieses alte Vorurteil ist längst widerlegt. Die wenigsten Mädchen haben ein vollständig intaktes Jungfernhäutchen, wenn sie die erste Menstruation bekommen. Sonst könnte das Blut gar nicht abfliessen. Es wäre sogar schlecht, wenn es nicht - wie bei den meisten Mädchen - löchrig wäre. Dann müsste der Gynäkologe es perforieren, damit Menstruationsblut abfliessen kann. Beim Tampon einsetzen wird der Tampon also meistens durch eines der ohnehin vorhandenen Löcher im Hymen gelenkt.
Wie lassen sich Tampons leichter einsetzen?
Vor allem junge haben manchmal Schwierigkeiten damit, die richtige Position des Tampons zu finden. Nur, wenn er richtig sitzt, ist er auslaufsicher. Mit einer Einführhilfe geht es bei den ersten Malen leichter. Danach hilft es, ein Bein hochzustellen, beispielsweise auf den Toilettensitz oder den Rand der Badewanne. Dann lassen sich Tampons ebenfalls leicht einführen. Sobald er nicht mehr zu spüren ist und nur noch das Rückholbändchen greifbar ist, sitzt er richtig.
Hilfe, die Menstruation ist da! Wie wird es nicht mehr zur Überraschung?
Vor allem Menschen mit unregelmässigem Zyklus kennen diese Situation. Sie wachen morgens auf und der Schlafanzug ist blutig. Oder sie gehen auf der Arbeit zur Toilette und stellen fest, dass sie ein Problem haben. Wenn sie nicht vorgesorgt haben und gerade keine Tampons oder Binden greifbar sind, ist das sehr unangenehm. Unser Abo beugt diesem Problem vor. Damit muss keine Menstruierende Person mehr daran denken, rechtzeitig Hygieneprodukte zu kaufen.